Vollständigkeit der Dokumentation und Patientenzahlen
Vom 01.08.1999 bis 31.07.2007 erfolgten 3334 stationäre Aufnahmen. Damit endete die 2-jährige Nachbeobachtungszeit spätestens am 31.07.2009. In die Auswertung gingen nicht ein
- 544 stationäre Aufnahmen von Patienten, die bereits erfasst waren, aber erneut stationär aufgenommen wurden. Diese Patienten wurden nur bei der ersten stationären Behandlung gewertet.
- 33 Patienten unter 15 Jahren, weil Kinder einer besonderen Betrachtung und Auswertung bedürfen.
- 785 Patienten, bei denen die Dokumentation der stationären Behandlung unzureichend war, z.B. lediglich der Aufnahmebogen vorlag.
Die auszuwertende Grundgesamtheit umfasst somit 1972 Patienten (= 100%). Es haben aber nicht alle diese Patienten alle Nachbeobachtungsbogen ausgefüllt und eingesandt. Folgende Nachbeobachtungsbogen liegen vor:
- 1336 Bogen nach 6 Monaten,
- 1089 Bogen nach 12 Monaten,
- 941 Bogen nach 24 Monaten.
Daraus ergeben sich folgende Patientenzahlen:
- 941 Patienten (48%) mit 24 Monaten Nachbeobachtung (Bogen 24 Monate liegt vor, zum Teil auch die Bögen 6 und 12 Monate),
- 242 Patienten (12%) mit 12 Monaten Nachbeobachtung (Bogen 12 Monate liegt vor, zum Teil auch der Bogen 6 Monate),
- 274 Patienten (14%) mit 6 Monaten Nachbeobachtung (nur der Bogen 6 Monate liegt vor).
Insgesamt liegen damit Nachbeobachtung von 1457 Patienten (74%) vor; von 515 Patienten (26%) liegt keinerlei Nachbeobachtung vor. Die Hauptauswertung erfolgt für die 1457 Patienten mit Nachbeobachtung. Damit beträgt die Vollständigkeit der Dokumentation 74%. Ausgewertet wurden aber auch die 515 Patienten ohne Nachbeobachtung, um zu prüfen, ob sie die Ergebnisse verzerren. Ebenso werden die 274 Patienten mit bis zu 6-monatiger Nachbeobachtung und die 242 Patienten mit bis zu 12-monatiger Nachbeobachtung verglichen mit den 941 Patienten mit 2-jähriger Nachbeobachtung. Fehlende Werte wurden nicht ersetzt, d.h. alle Auswertungen beruhen auf den jeweils angegebenen, tatsächlich beobachteten Patientenzahlen.
Der ursprünglich vorgesehene Auswertungszeitraum bis 2004 [1] wurde wegen Verzögerungen bei der Manuskripterstellung überschritten, ermöglichte aber auch eine deutlich höhere Fallzahl.
Beschreibung der Patienten
Die demografischen und medizinischen Daten der ausgewerteten Patienten sind in Tabelle 1 dargestellt. Bemerkenswert sind die durchschnittlich 5,3 Diagnosen je Patient und die lange Krankheitsdauer von im Median 5 Jahren. Tabelle 2 schlüsselt die Hauptbeschwerden auf. "Hauptbeschwerden" sind die in der Beschwerdeliste genannten Probleme, wenn der Patient eine mindestens mittlere Beeinträchtigung von ≥3 (von maximal 6) angibt. Zu erwähnen ist die große Anzahl von im Mittel 7,9 Hauptbeschwerden bei Frauen und 6,1 bei Männern. Tabelle 3 gibt die Alters- und Geschlechtsverteilung bei einigen Hauptbeschwerden an. Um festzustellen, welche konventionellen Diagnosen hinter bestimmten Beschwerdenäußerungen liegen, gibt Tabelle 4 die konventionellen Diagnosen für die beiden Beschwerdebereiche "Störungen des Verdauungssystems" und "neurologische Erkrankungen" an.
Als Motivation für die Behandlung in der Klinik am Steigerwald gaben die 1457 Patienten bei Aufnahme folgende Gründe an (Mehrfachnennungen möglich):
- "Weil mir die Schulmedizin nicht weiterhelfen konnte": 65%.
- "Weil ich ein anderes Therapiekonzept suchte": 52%.
- "Weil ich mich vom therapeutischen Konzept und dem Menschenbild der chinesischen Medizin angesprochen fühle": 49%.
Definition von Therapieerfolg
Bei Aufnahme, bei Entlassung und bei jeder Nachbefragung wurde für alle 23 Beschwerdebereiche die derzeitige Beeinträchtigung auf einer Skala von 0 (= keine) bis 6 (= extreme Beeinträchtigung) erfragt. Der Therapieerfolg wurde für jeden Beschwerdebereich separat berechnet und dargestellt. Die relative Veränderung gegenüber dem Ausgangswert errechnet sich nach der Formel: ([Ausgangswert – Endwert] / Ausgangswert) × 100% [vgl. 1]. Diese relative Veränderung wird eingeteilt in die 5 Stufen "deutlich verbessert" (rel. Veränderung >25%; in den Abbildungen dunkelgrün), leicht gebessert (rel. Veränderung >0–25%; in den Abbildungen hellgrün), unverändert (rel. Veränderung = 0; in den Abbildungen gelb), leicht verschlechtert (rel. Veränderung <0 bis –25%; in den Abbildungen blassrot) und deutlich verschlechtert (rel. Veränderung < –25%; in den Abbildungen dunkelrot dargestellt).