Therapieerfolg und dessen Nachhaltigkeit

Abstract

Hintergrund: Im Jahr 2008 haben wir das Dokumentationssystem der Klinik am Steigerwald beschrieben. Jetzt berichten wir über den mit diesem Dokumentationssystem ermittelten Therapieerfolg und dessen Nachhaltigkeit. Patienten und Methoden: Ausgewertet wurden 1972 zwischen 1999 und 2007 stationär behandelte Patienten. Von 74% dieser Patienten liegt eine Nachbefragung von bis zu 24 Monaten vor. Der Therapieerfolg bei Entlassung ist für Patienten mit und ohne Nachbefragung praktisch gleich, daher ist eine nennens werte Verfälschung der Ergebnisse der Nachsorge nicht anzunehmen.

Ergebnisse: Bei Entlassung aus der stationären Behandlung gaben 62-77% der Patienten eine deutliche oder leichte Besserung an. Bei einigen Patienten verschlechterte sich ein guter Therapieerfolg im Laufe der Zeit, während umgekehrt bei Patienten mit schlechtem Therapieerfolg bei Entlassung im Laufe der Zeit doch noch eine Besserung eintrat. Zwei Jahre nach Abschluss der stationären Behandlung variiert der Anteil der gebesserten Patienten zwischen 62 und 85%. Dies gilt selbst bei progredienten Krankheiten und unter deutlicher Verringerung der Medikationen. Der Anteil der Tage mit Arbeitsunfähigkeit (AU-Quote) fiel von 21,6% vor der Behandlung auf 16,0% (0-6 Monate nach Entlassung), 14,0% (6-12 Monate nach Entlassung) und 11,9% in der Zeit 18-24 Monate nach Entlassung. Speziell wird auf die Behandlungsschwerpunkte Morbus Crohn / Colitis ulcerosa und Polyneuropathie eingegangen.

Schlussfolgerung: Die Erhebung des Therapieerfolgs und seiner Nachhaltigkeit ist unabdingbar für eine Evidence Based Medicine. Die Beurteilung des Therapieerfolgs nach den vom Patienten geäußerten Beschwerden entspricht der Lebensqualität. Dies gilt gleichermaßen für schulmedizinische und traditionelle medizinische Richtungen wie z.B. die traditionelle chinesische Medizin.